11uhr20

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Wer wie ich zu den Fans von Blacky Fuchsberger gehört, sieht den Film sicherlich mit anderen Augen, als ein Zuschauer, der einen spannenden Film erwartet. Spannung? Da war doch was! Ich erinnere mich, als ich den Dreiteiler in den frühen Siebzigern gesehen hatte und „Hin und Weg“ war. Lange zählte der Film für mich zu einem der spannendsten Filme, in denen Blacky Fuchsberger mitgespielt hat. Aber wie so oft im Leben geht auch über dieses Werk der Zeitgeist hinweg. Ich muss zugeben, dass mich der Film heute nicht mehr von Hocker reißt. Was bleibt, ist eine schöne Erinnerung mit einem netten Zeitdokument der 60er Jahre. Also ein absolutes Muß für Fans dieser Zeitperiode.

Ohne auf die Inhalte einzugehen, die an anderer Stelle ausführlich dargestellt wurden, ist es äußerst schade, dem „Streifen“ keine Frischekur verpasst zu haben. Film und Ton sind in einem äußerst desolaten Zustand. Die Farben sind nicht nur verblasst, sondern an manchen Stellen regelrecht zu Sepiatönen ausgebleicht. Der Ton enthält Sprünge und Schwankungen. Sicherlich ein handwerkliches Merkmal dieser Zeit. Umso mehr schreit der Film nach einem Remastering, das er sicherlich verdient hätte.
Die Mini-Bildergalerie enthält Fotos vom Set. Die Fotos vermitteln einen qualitativen Eindruck davon, wie der Film nach dem Mastering aussehen müsste.

Schade, dass das ZDF keinen Wert auf professionelle Produktfertigung legt. Die DVD wurde einfach vom jahrelang „abgenudelten“ Sendemaster „gezogen“, ohne sich die Mühe zu machen, das Originalfilmmaterial nochmals anzufassen. Auch andere DVD-Veröffentlichungen unter ZDF-Federführung wie z. B. „Ein Fall für Zwei“ oder „Derrick“ blieben ungemastert. Wenn nicht das öffentlich-rechtliche Fernsehen wert auf Qualität legt, wer dann?

Dem Nostalgiker wird das nicht so viel ausmachen, der Anspruchsvolle wird enttäuscht sein. Um mal mit dem Zeitgeist zu gehen, muss ich zugeben, dass dem Film ein dezentes Kürzen von schleppenden Dialogszenen oder nichtssagenden Bildteppichen runter auf 120 Minuten gut getan und an Geschwindigkeit gewonnen hätte. Man nennt das heute „Directors Cut“. Den hätte man auf einer Bonus-DVD mitliefern können.

Bis es soweit ist, erfreuen wir uns an den Maßanzügen von Blacky (ist Blacky eigentlich mit Koffer gereist? – ich habe keinen entdecken können) und dem naiven Look von Kostümen und Frisuren.

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